Tom KoeselMy private Gravenhorst

Über das Projekt

Im Mittelpunkt von Tom Koesels Projekt »My Private Gravenhorst« steht die Zeit nach der Säkularisierung des Klosters Gravenhorst im Jahre 1818. Seit damals hat das Klostergelände unterschiedlichste Nutzungen erfahren – viele Hörsteler kennen dazu Geschichten oder haben persönliche Erinnerungen. Geschichten über eine aufblasbare Kirche, eine flackernde Glühbirne, gemopste Strohballen, Feuersalamander oder die Champignonzucht – 100 Geschichten rund um das Klostergelände hat Tom Koesel recherchiert oder sich von den Gravenhorster*innen erzählen lassen.

Anrührende, spannende, scheinbar banale Geschichten, die zumeist alltägliche und familiäre Ereignisse erzählen, in denen sich aber auch gesellschaftspolitische Entwicklungen spiegeln. Zusammen mit Schüler*innen der Realschule Hörstel zeichnete Tom Koesel diese in Interviews auf und verwandelte das Tonmaterial in eine mehrteilige Sprach- und Schriftinstallation, die das Verhältnis von Geschichte, Gedächtnis, Dialekt/Sprache und deren Rezeption thematisiert.

Ausgestattet mit mobilen Audioguides konnten Besucher*innen das Klostergelände über mehrere Jahre als akustische Erinnerungslandschaft erfahren.

Tom Koesel hat mit seinem Projekt »My Private Gravenhorst« ein Stück regionale Geschichtskultur nachhaltig künstlerisch transformiert. Die Originalaufnahmen der gesammelten Geschichten erschienen als CD und können jetzt in Form einer Progressive WebApp (PWA) auf mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones dauerhaft abgerufen und von Museumsbesuchern und Privatpersonen kostenfrei abgespielt werden.

Zur PWA erscheint eine gedruckte Karte mit Audiostandorten, die im DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst erhältlich ist. Projektwebseite und PWA wurden im Kontext der SAISONALE 2019/20 realisiert. Die Realisierung wurde ermöglicht durch die Förderung des Landes NRW und das DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst.